Warum Frauen im Boardroom unverzichtbar sind

Die Notwendigkeit für mehr Diversität in Gremien ist mittlerweile unbestritten. Laut einer Studie von Credit Suisse (2022) steigern Unternehmen mit mindestens 30 % Frauenanteil in Führungsgremien ihre Profitabilität um durchschnittlich 15 %. Zudem fand die Harvard Business Review (2023) heraus, dass diverse Gremien innovativer und besser in der Problemlösung sind.

Dennoch sind Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen nach wie vor unterrepräsentiert. In Deutschland lag der Frauenanteil in DAX-40-Aufsichtsräten 2023 bei nur 35,2 %. Diese Zahlen verdeutlichen: Der Bedarf an weiblichen Führungskräften ist groß – aber der Weg dorthin erfordert strategische Planung.

Der persönliche Antrieb: Warum der Boardroom?

Der Wunsch, in einem Gremium mitzuwirken, ist oft mehr als nur ein Karriereziel. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, Einfluss auf strategische Entscheidungen zu nehmen und die Weichen für zukunftsweisende Projekte zu stellen. Doch der Weg dorthin kann herausfordernd sein, besonders wenn ungeschriebene Regeln und exklusive Netzwerke die Tür zum Boardroom versperren.

In Gesprächen mit Frauen, die diesen Weg bereits gegangen sind, zeigt sich eine wiederkehrende Erkenntnis: Es braucht nicht nur Fachwissen und Erfahrung, sondern auch das richtige Mindset und gezielte Vorbereitung, um diese Hürde zu überwinden.

Strategien für den Weg in Gremien und Aufsichtsräte

1. Definiere deine Expertise und Positionierung

Aufsichtsräte suchen gezielt nach Fachkompetenzen, die den strategischen Bedürfnissen eines Unternehmens entsprechen. Ob Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Finanzkompetenz – deine Expertise ist dein Alleinstellungsmerkmal.

  • Tipp: Überlege, welche spezifische Perspektive oder Erfahrung du mitbringst. Beispielsweise ist ESG (Environmental, Social, Governance) ein wachsendes Themenfeld, das viele Unternehmen adressieren müssen.
  • Studienhinweis: Laut einer Umfrage des Institute of Directors (2023) suchen 68 % der Unternehmen nach Mitgliedern mit Nachhaltigkeits-Know-how.

2. Baue gezielt Netzwerke auf

Viele Gremienbesetzungen erfolgen über persönliche Empfehlungen und Netzwerke. Daher ist es wichtig, dich in relevanten Kreisen sichtbar zu machen.

  • Praxis: Engagiere dich in Fachverbänden, wirtschaftlichen Initiativen oder Programmen wie “Women on Board”.
  • Tipp: Veranstalte oder besuche Branchenveranstaltungen, bei denen du Entscheider:innen kennenlernst.

3. Bereite dich auf die Governance-Rolle vor

Ein Gremienmitglied trägt große Verantwortung. Neben strategischem Denken sind Kenntnisse in Corporate Governance unerlässlich.

  • Weiterbildung: Zertifikate wie das Certified Director Program oder Kurse zu Corporate Governance (z. B. bei der Frankfurt School of Finance & Management) geben dir die nötige Grundlage.
  • Studienhinweis: Eine Untersuchung von Deloitte (2022) zeigt, dass Weiterbildung in Governance-Themen die Akzeptanz neuer Mitglieder im Boardroom signifikant erhöht.

4. Suche Fürsprecher:innen und Mentor:innen

Mentor:innen und Sponsoren können dir den Zugang zu Gremien erleichtern. Sie kennen die Strukturen und wissen, welche Kompetenzen gefragt sind.

  • Praxis: Suche gezielt nach Führungspersönlichkeiten, die dich auf deinem Weg unterstützen können.

5. Sei bereit für die Prüfung durch Headhunter

Viele Gremien arbeiten mit spezialisierten Headhuntern zusammen, um geeignete Kandidat:innen zu finden. Stelle sicher, dass dein Profil in relevanten Datenbanken (wie BoardEx) präsent ist.

  • Tipp: Aktualisiere regelmäßig deinen Lebenslauf und hebe deine strategischen Erfolge hervor.

Die besonderen Herausforderungen für Frauen

Frauen begegnen auf ihrem Weg in Gremien oft zusätzlichen Hürden, wie unbewussten Vorurteilen oder einer geringeren Sichtbarkeit in informellen Netzwerken. Doch es gibt Wege, diese Hindernisse zu überwinden:

  • Sichtbarkeit schaffen: Teile deine Erfolge in Fachartikeln, Vorträgen oder auf Plattformen wie LinkedIn.
  • Selbstbewusst auftreten: Sprich deine Ambitionen offen an – sei es in Gesprächen mit Führungskräften oder Mentor:innen.

Erfolgsbeispiel: Wie Frauen den Weg in Gremien finden

Eine beeindruckende Geschichte ist die einer Frau, die nach langjähriger Tätigkeit in einer Führungsrolle in die Energiebranche wechselte. Mit ihrer Expertise in Nachhaltigkeit positionierte sie sich gezielt als strategische Denkerin. Durch Networking bei Branchenveranstaltungen und die Zusammenarbeit mit einem Mentor wurde sie schließlich für einen Aufsichtsratsposten empfohlen – ein entscheidender Karrieresprung, der sie zu einer der führenden Stimmen in ihrem Bereich machte.

Fazit: Dein Weg in den Boardroom

Der Einstieg in Gremien und Aufsichtsräte ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Planung, kontinuierlicher Weiterbildung und strategischen Netzwerkens. Frauen haben heute mehr Möglichkeiten denn je, sich in diesen Entscheidungspositionen zu etablieren – doch es braucht Mut, Selbstbewusstsein und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, deine Expertise sichtbar zu machen, Fürsprecher:innen zu gewinnen und aktiv an deiner Karriere im Boardroom zu arbeiten. Die Zukunft gehört denen, die bereit sind, sie mitzugestalten – und du kannst Teil davon sein!

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